Der Historiker Herbert Rätz untersucht in seinem Buch die ideellen, personellen und institutionellen Verbindungen zwischen den verschiedenen Erscheinungsformen des Phänomens, das er die "Religion der Reinheit" genannt hat. Die Weltanschauung, die dem zugrunde liegt, ist rechtsradikal und identisch mit den Versatzstücken, die in der Esoterik als "Geheimwissen" gehandelt werden. Das Buch heißt "Religion der Reinheit" weil das Phänomen tatsächlich religiös und nicht politisch ist. 

 

Die Vorstellung von Perfektion, Reinheit und Reinlichkeit und deren Umsetzung ins alltägliche Leben steht im Zentrum der menschenverachtenden Lehre, gleich in welcher Erscheinungsform sie auftritt. Der Autor betrachtet dabei nicht nur den geschichtlichen Ablauf; er geht auch auf die psychologischen Fragen ein, um die Hintergründe der Erscheinung zu erklären. Er zeigt an Untersuchungen zum Sprechverhalten, dass der weit verbreitete "Jargon der Eigentlichkeit" - ein diffuses und unpräzises Sprechen - für Menschen charakteristisch ist, die für autoritäre und okkultistische Muster empfänglich sind. Herbert Rätz stellt in seinem Werk vertraute Vorstellungen in Frage: Welche Rolle spielen bei diesem Phänomen bekannte nationale Denker und inwieweit ist ihr Wirken bis in die Gegenwart relevant? Hat der Rassismus mehr mit den verachteten Bevölkerungsanteilen einer Gesellschaft zu tun als mit dem Ausschluss einer anderen Nationalität?

 

ISBN 978-3-9808118-8-0
470 Seiten, Paperback
29,90 € 

 

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