Gudmundur Andresson war ein isländischer Gelehrter des 17. Jahrhunderts. Damals beherrschte Dänemark Island. Der einfachen Verhältnissen entstammende Dichter und Denker war respektlos und witzig. Er geriet mit dem bigotten Puritanismus der Besetzer in Konflikt und wurde daraufhin im Blauturm, dem gefürchteten Kopenhagener Gefängnis, als politischer Gefangener eingesperrt. Thórarinn Eldjárn haucht der historischen Figur, von der wir nicht viel wissen, Statur und Leben ein. Im Gefängnis sinniert Andresson über sein Leben und rechnet mit seinen Widersachern ab. 

 

Gegen alle Formen der Unterdrückung leistete er stets Widerstand. Die sexuelle Verlogenheit der Hochmoral war ihm besonders zuwider. Missliebige Schulkameraden, hochnäsige Kirchenobere und ein gewalttätiger, einäugiger Schneider wollten ihn klein halten. Auf jedem Abschnitt seines Lebens war Andresson durch Neid und Eifersucht gebremst worden und konnte so den Erfolg nie erreichen, den er verdient gehabt hätte. Doch seine Klugheit und Stärke, seine Gewitztheit und sein Geist ließen ihn die Beschwernisse bezwingen. So erschafft Eldjárn in seinem historischen Roman eine lebenspralle Figur am Übergang vom mittelalterlichen Aberglauben zur befreienden Aufklärung. Ein Roman über prahlende Dänen und nörgelnde Isländer, audgeklärte Lebenslust und machtkranke Pessimisten am Rande des Nordatlantiks. Im Blauturm war bereits für mehrere Literaturpreise nominiert. Übersetzt wurde der Roman ins Englische, Französische, Dänische und Finnische.

 

 

 

978-3-941657-76-2
ca. 300 Seiten, engl. Broschur
17,90€

 

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