Frank P. Meyer – Okay, Boomer

Frank P. Meyer macht sich so seine Gedanken. 

Mit gewohnt feinem Gespür für das Absurde und die Kuriositäten des Lebens schreibt er über umherstreifende Wölfe und ausgewilderte Schreibtischhengste, über schimmelnde Bücher und den Fachkräftemangel im Beichtstuhl, über Herzschrittmacher-Härtetests und die Tücken des Plusquamperfekts, über die Ästhetik des papiernen Führerscheins und die richtige Vorbereitung auf den Weltuntergang.

Nach den gefeierten Kolumnensammlungen Zwangsgeranisierung (2014) und Lost in Trier (2020) ist der »Meyer Frank« diesmal nicht nur in Trier unterwegs, sondern nimmt auch das Wattenmeer, die Stadt Dresden, den Hunsrück und sogar das britische Parlament aufs Korn.

Julia Schoch – Love love love

Ein Gruß aus der Zukunft

Rede an die Abiturient*innen 2023

»Sie alle hier stehen auch vor solch einem Moment. Manch einem macht er vermutlich Angst, andere fühlen sich lässig herausgefordert, und andere empfinden vielleicht gar nichts. Ich weiß nicht, welche Variante die beste ist. Ich weiß es wirklich nicht. Obwohl ich zu Ihnen aus der Zukunft spreche.«

 

54 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-95602-263-0
Preis: 10,00 Euro

Albert C. Sellner - Immerwährender Heiligenkalender

 

Ein Kalender mit Tagesheiligen dient von alters her als übersichtliches Ordnungsprinzip für die zahllosen Geschichten, Stiftungsmythen und Wunderberichte, die einst den gesamten Jahreslauf in eine große Erzählung abendländischer Kultur verwandelten.

Iris Wolff – Tu, was du willst

Wir haben keine Ahnung, was der Wind eigentlich macht.

Vielleicht ist der Verstand nicht oben und die Gefühle unten, also weniger wert, sondern manchmal genau andersherum. Vielleicht sind Kontrolle, Macht und Status nicht unter allen Umständen erstrebenswert, sondern auch Qualitäten wie Nachgiebigkeit, Offenheit, die Freiheit von materiellen Dingen.

 

Iris Wolffs Rede an die Abiturient*innen des Jahrgangs 2021. 

Frank P. Meyer – Vom Ende der Bundeskegelbahn

 

Wang Fei hat Großes vor im Hunsrück. Mit einem untrüglichen Gespür für die Bedürfnisse seiner Landsleute im fernen China schickt er sich an, »Wangs Welthandel« zu einem blühenden Unternehmen zu machen.
Was mit dem Kauf einer leer stehenden Fabrik­­halle und zweier gebrauchter Lieferwagen seinen Anfang nimmt, gipfelt in dem tollkühnen Vorhaben, einen kompletten Weinberg aus dem Ruwertal in die chinesische Provinz Shandong zu versetzen. Seine Mitarbeiter rekrutiert der Jungunternehmer aus den Außenseitern des Dorfes. Doch die Provinz­ler Helmut, Jasmin, Johann und Zoppo funktionieren nicht immer so typisch deutsch, wie Wang es sich erhofft hatte.

 

Thomas Kraft – Zeit der Narben

 

»Ich schaue Paula an, die seltsam abwesend an ihrer Zigarette zieht. Ihre Toten begleiten sie. Begleiten uns. Zu jeder Zeit, an jedem Ort.«

 

Ein Filmprojekt führt die Journalisten Paula und Stefano nach Ghana. Ihre Recherchereise auf den Spuren des Kolonialismus führt sie zu den berüchtigten Sklavenforts an der Goldküste. In der preußischen Festung Großfried­richsburg stoßen sie auf die Geschichte der deutschen Pilotin Hanna Reitsch, »Hitlers Fliegerin«, die gegen Ende des Zweiten Weltkrieges den Einsatz von Selbstmordpiloten vorangetrieben hatte und in den 1960er Jahren für den umstrittenen Präsidenten Kwame Nkrumah in Ghana eine Segelflugschule errichtete. Paula, deren eigener Großvater gegen Kriegsende einen sinnlosen Fliegertod hatte sterben müssen, beginnt, sich intensiv mit Reitschs Lebensgeschichte zu beschäftigen. Als es in einer Hotelanlage zu einem scheinbar sinnlosen Überfall kommt, erhärtet sich der Verdacht, dass die neugierige Paula in ein Wespennest gestochen hat. Die Spur führt nach Berlin.

 

Eckhard Schon – Der Stab in der Erde

 

»Zögern Sie nicht: Es ist Wichtiges über die Liebe zu erfahren, das ansonsten nur erlitten werden kann.« (Eckhard Schon)

 

Das Glück und die Liebe, der Verlust und die Sorge, das Leben in seiner Fülle und die Frage nach dem »Was bleibt?« – seit vielen Jahren wendet sich Eckhard Schon mit Gedanken, Gesprächen und Einladungen an seine Leser und Gäste im Leickshof in Siersburg. Längst erreicht er ein Publikum weit über den kleinen Ort im saarländischen Niedtal hinaus.

 

Nora Gomringer – (13) Anfänge und (12) gute Feenwünsche

Sie sind der Spiegel einer diversen Gesellschaft, Sie haben was vor sich. Sie haben unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, denn Sie können es anders gestalten, ganz anders und Sie haben sogar Zeit, es nach dem »anders« nochmal anders zu machen. Sie werden beneidet.

 

Hans Therre – Elsterbach 2

 

Der Schriftsteller Anders Nieheim ist nach vierzig Jahren aus Berlin in seine saarländische Heimat zurückgekehrt. Nach der Ankunft versucht er, seinen Alltag neu einzurichten. Er besucht nach Jahren wieder Sankt Wendel und Saarbrücken. An die Stelle der Erinnerung tritt gleich­berechtigt eine fremde Wirklichkeit, die auch von seinen Träumen bedroht wird.

 

 

Antje Sievers – Die Judenmadonna

 

»Die Judenmadonna« erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Kunstwerkes und einer Liebe, die das Unmögliche überwindet. Golda, die Tochter einer jüdischen Familie aus Bergheim im Elsass gerät in eine folgenreiche Beziehung mit dem Colmarer Maler Martin Schongauer. Im Jahr 1473 bildet er sie als »Madonna im Rosenhag« ab. Doch Schongauer, wie die meisten seiner Zeitgenossen ein Judenfeind, ahnt nicht, dass seine Geliebte als Tochter eines jüdischen Rosshändlers geboren wurde. Als ihre Identität durch den Inquisitor Heinrich Institoris, den Verfasser des »Hexenhammers«, aufgedeckt zu werden droht, muss sie aus Colmar fliehen.

 

Marcus Imbsweiler – Kabinett der Grazien


Und dann passiert es. Der Minutenzeiger erreicht den Scheitelpunkt. Eine Orgelwalze setzt sich in Bewegung, eine Musik erklingt. Aber nicht irgendeine Musik, keine Gelegenheitsarbeit eines Melodienflechters von der Landstraße, sondern eine Fantasie von Mozart. Und plötzlich ist alles anders, zerfließen Schein und Sein in eins. Ein solches Wunder gelingt eben nur der Musik: Leben und Tod miteinander zu versöhnen.

 

Hans Therre - Elsterbach. Eine Art Heimatroman

 

» Wurzeln hielten einen fest, am Boden, hinderten am Fliegen, und waren, zumindest im Deutschland der Nachkriegszeit, braun, die ›Wurzeln allen Übels‹. In der Ungeduld des Aufbruchs und erstrebten Höhenflugs übersahen wir, dass es ohne Wurzeln keine stabile Gemeinschaft gibt.«

Der Schriftsteller Anders Nieheim kehrt nach vierzig Jahren aus Berlin in seine saarländische Heimat zurück. Doch seine Versuche, im Dorf Elsterbach neue Wurzeln zu schlagen, scheinen ins Leere zu laufen.

Frank P. Meyer - Lost in Trier

 

Neue Stadtgeschichten vom Meyer Frank

»Neulich beobachtete ich, wie zwei holländische Touristen in der Gangolfstraße verschwanden. Für IMMER, vermutete ich.«
Man kann sich durchaus verlieren in Trier ... oder verloren gehen. Der »Meyer Frank« aber ist gerüstet, um die alte Moselstadt aus seiner sehr eigenwilligen Perspektive zu erkunden.

 

Clemens Meyer - Von Rat und Traum

 

Die Literaturredakteurin des Saarländischen Rundfunks Tilla Fuchs bittet namhafte AutorInnen um eine Rede an die AbiturientInnen. Sie setzt damit die von Ralf Schock im Jahr 1999 begonnene Reihe fort. Mit Unterstützung des Senders, des Kultusministeriums und der Union Stiftung konnten in der Vergangenheit u.a. Martin Mosebach, Jenny Erpenbeck, Juli Zeh, Raoul Schrott und Büchner-Preisträger Jan Wagner gewonnen werden. In diesem Jahr wird Clemens Meyer zu den AbiturientInnen sprechen.

 

Hans Gerhard - Aber möglich, möglich muss es doch sein

 

Hans Gerhard beleuchtet in diesen Geschichten Menschen auf unsicherem Terrain. Sie finden sich an Punkten abseits ihres Alltags wieder, sie stehen vor emotionalen Wendepunkten oder wichtigen Entscheidungen. 

 

Peter Bürkler - Sidi Ifni

 

Peter Bürklers Erzähler trifft in Sidi Ifni auf Nora und Ishem, deren Ehe kurz vor dem Scheitern steht. Der dreijährige Sohn, der bei den Eltern von Nora in der Schweiz lebt, ist regelmäßiger Auslöser der lautstarken und handgreiflichen Auseinandersetzungen. In der zauberhaften Lebhaftigkeit der marokkanischen Küstenstadt berichtet der Roman vom Zusammentreffen von Nordafrikanern und Europäern, von Einheimischen und Fremden, von Männern und Frauen, von Altbekanntem und Unbekanntem.

 

Xavier Grall - Das Unbekannte verschlingt mich

 

»Das Unbekannte verschlingt mich« ist der Brief eines Vaters an seine fünf Töchter, die er seine »Göttlichen« nennt. Geschrieben wurde er von dem bretonischen Dichter Xavier Grall in der Gewissheit seines eigenen Todes. Ihm gelingt hier ein Manifest über christliche Liebe und Hoffnung, verbunden mit beißender Kritik an der Amtskirche, das an Tiefe und Intensität seinesgleichen sucht. 

 

Ilija Trojanow – Freie Fahrt voraus

 

Die Literaturredakteurin des Saarländischen Rundfunks Tilla Fuchs bittet namhafte AutorInnen um eine Rede an die AbiturientInnen. Sie setzt damit die von Ralf Schock im Jahr 1999 begonnene Reihe fort.

 

Christoph Steckelbruck - Der gefangene Sommer

 

 

Bauschige Wolken flogen über den Himmel, nahezu mit den Händen zu greifen. In endloser Kette wanderten Schatten, körperhaft wie Wale, die Straße hinauf, fraßen sich satt am grellweißen Licht, das eine noch tiefstehende Frühlingssonne dem Asphalt andichtete, rasten auf den gelben Tupfen zu und verschlangen das Kind mit Haut und Haar.

 

Marcus Imbsweiler - Fjordmusik

 

 

Unverhofft erhält Ole die Einladung zur Orchesterfahrt nach Norwegen. Akuter Geigenmangel ist ein Anlass; noch dringender aber werden Freiwillige für das Fußballspiel gegen die Wikinger gesucht. Für Ole wiederum gibt es einen konkreten Grund, seine sportlichen und musikalischen Defizite zu verheimlichen und dieser Grund hat einen Namen: Ann. 

 

Sebastian Andreas Rouget – Drei Stufen im Trockenen

 

Sebastian Andreas Rouget ist ein großes schriftstellerisches Talent unserer Region, seine Texte wurden bereits zwei Mal mit dem Hans- Bernhard-Schiff-Förderpreis ausgezeichnet. Die Geschichten in diesem Band offenbaren einen präzisen Blick für die Bruchstellen in unseren Leben. 

 

Hans Gerhard – Mehr Zuhause als ich

 

Hans Gerhard schreibt über Situationen: Menschen stecken bei Windstille auf einem Binnensee fest. Sie fahren Kometen hinterher oder warten auf einen kostenlosen Zahnarzttermin. Der Neue hilft dem Ex beim Abbau des Aquariums, ein Vater stellt historische Schlachten mit Figuren nach.

 

Andreas Dury – Der Chor der Zwölf

 

Der Informatiker Ludwig Pfahl hat in jahrzehntelanger Eigenbrötelei ein hochkomplexes System entwickelt, das jede Sprache versteht – die gesprochene und die geschriebene, die Sprache der Gesichter und das binäre Flüstern in den Datenwolken. Das Sterben seines Vaters ruft ihn zurück in das Haus seiner Kindheit. In seiner alten Heimat entdeckt er seine Vertrautheit mit der Natur und seine Sehnsucht nach Liebe und familiärer Geborgenheit wieder.

 

Anne Weber - Wo in weiter Ferne etwas Unergründliches zu sehen ist

 

Wir vermeiden alles, was schlimme, schmerzliche Folgen für uns haben könnte. Und hinterher stellt sich heraus, dass gerade das Schlimme, Schmerzliche, was wir erlebt haben, uns zu besseren, klügeren, achtsameren Menschen gemacht hat, ja, dass in manchen Fällen sogar etwas Schöpferisches daraus entstanden ist. Dieser Blick zurück, bei dem plötzlich oder allmählich ein Sinn zu Tage tritt, der bislang im Verborgenen lag, beschäftigt mich oft. 

 

Ralph Schock (Hrsg.) - Reden an die Abiturienten

 

Renommierte deutschsprachige Autoren halten seit 1999 zum Ende eines jeden Schuljahres Reden an und für die Abiturienten im Saarland – oft mt Ratschlägen und Empfehlungen, manchmal mit Warnungen oder Mahnungen, mitunter wurde auch kritisiert, gar geschimpft. Und manchmal schauten sie auch bloß zurück auf die eigene Biographie mit ihren Irrungen und Wirrungen.

 

Daniela Flemming - Neun Jahre Doris

 

Ein Anruf der Schwester stellt klar, dass die vielgeliebte Tante nicht mehr allein zurechtkommt – Altersdemenz. Und nichts liegt näher, als Daniela darum zu bitten, sich um sie zu kümmern. Daniela Flemming ist Sachbuchautorin und Dozentin für die Pflege Demenzerkrankter. Doch sie lebt die Hälfte des Jahres auf einer kanarischen Insel, hat eine eigene Familie und mit der Heimat der als Journalistin und Autorin bekannten Tante nichts zu tun: Saarbrücken ist für sie Hotel und Familienbesuch, lange Anreise, irgendwo an der französischen Grenze. Sie wird Betreuerin der Tante und mit der realen, alltäglichen Seite dessen konfrontiert, was sie sonst wissenschaftlich bearbeitet.

 

Jan Wagner - Gedenke der Lücke

 

Der englische Romantiker John Keats prägte den Begriff der ›negative capability‹, der, so könnte man es übersetzen, ›negativen Befähigung‹, als eine Grundtugend des Dichters, aber nicht nur des Dichters, und das heißt: zu akzeptieren, das nicht alles mit Eindeutigkeit zu einem gedanklichen Ende geführt werden kann oder sollte. Es heißt: Sich den Zweifel erhalten und die Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Möglichkeiten, sich in der Unsicherheit einzurichten. 

 

Ulrike Reinker - Wie es war, ich zu sein

 

Monika »sammelt Strumpfhosen und Männer« und hütet ein Geheimnis. Ihre Nichte Rosetta ist pummelig und scheint selbst in der eigenen Familie auf die Rolle des Außenseiters festgelegt zu sein. Jenny, Rosettas beste Freundin, sucht nach der großen Liebe und findet … den allzu perfekten Ken. Drei Frauen und ihre Geschichten. Geschichten von Liebe, Freundschaft, Treue, Verlust und Mut.

Frank P. Meyer - Hammelzauber

 

»Es war sonderbar still auf dem Kirmesplatz. Vielleicht, weil die Szene wie eine Invasion von Aliens aussah. Oder weil sich die Leute an die Tage nach dem GAU erinnert fühlten.«


Das Saarland in nicht allzu ferner Zukunft. Viele Jahre nach einer Kernschmelze im französischen Atomkraftwerk Cattenom sind weite Teile des Landes noch immer unbewohnbar. Aber ein Dorf bleibt stur und dort, wo es schon immer war: Primstal. 

 

Doris Bühler - Wechselspiel

 

»Aber nein, es war kein Traum, sie war wach. Hellwach! Und sie begriff, daß etwas Unfaßbares mit ihr geschehen sein mußte. Etwas, das sie nicht verstand, und das ihr Angst macht.«  Ein tragischer Autounfall wird zum Schicksalsmoment für Anne Berghöfer. Als sie im Krankenhaus erwacht, steckt sie im Körper der jungen Monika Rieger, die ebenfalls in den Unfall verwickelt war. 

 

Marcel Beyer - Im Situation Room

 

Die Vorstellung, irgendwo existierte im Verborgenen ein zentraler Situation Room, von dem aus eine geheime Weltregierung unser Schicksal lenkt, habe ich immer als extrem lächerlich und langweilig empfunden. »Geheime Mächte« öden mich an.
Ich halte es nicht für erstrebenswert, in einem Märchenland zu leben. Idyllen machen mich nervös, Reibungen und Widersprüche dagegen halten mich wach - und wer dürfte überhaupt bestimmen, wie jenes Märchenland aussähe?

 

Eva Paula Pick - Wo Hathors Kühe weiden

 

Mit Fahrrad, Zug und Taxi, manchmal auch zu Fuß reisen wir mit Eva Paula Pick durch Ägypten, durch seine Geschichte, zu seinen Menschen. Wir erleben die Ruhe und Schönheit der altägyptischen Stätten, tauchen in Mythen und zeitgenössische Bräuche ein. Wir hören die Schreie der Esel, riechen das Wasser des Nils, spüren den Wüstenboden unter unseren Sohlen, blicken auf die Reliefs der Tempel und in die Gesichter der Menschen, schmecken dieses heute noch außergewöhnliche Land.

 

Nora Wagener - E. Galaxien

 

Nach dem Tod seiner Eltern kehrt Erwin in seine Heimatstadt zurück, um sich um den Verkauf des Elternhauses zu kümmern. Er stattet dem Mittelpunkt seiner Jugend – dem Shoppingcenter Galaxy – einen Besuch ab. In seinen Hallen bleibt er hängen, gießt die Palmen, freundet sich mit der Putzfrau an und ist ein bisschen glücklich.
Edgar weiß wenig über sich selbst, außer, dass er in Ruhe gelassen werden will. Er wurde verlassen, hat gekündigt und alles verschenkt. Er zieht in eine neue Wohnung, in der er ungestört vor sich hin vegetieren will. Doch dann taucht Susi auf.

 

Ulrike Reinker - Brehm 46

 

Als ich endlich in meinem Bett lag, ging es mir nicht gut. Bis ich Tom spielen hörte. Ich ging in die Küche und setzte mich lautlos zwischen die Klänge.
Ein altes Mietshaus an einer stark befahrenen Straße im Norden Düsseldorfs. Elf verkrachte Existenzen jeden Alters, die unter einem Dach in verschiedenen Welten leben und von hier aus ihrer Wege ziehen. Eine alte schrullige Dame ist das Herzstück dieses Hauses. Sie lebt seit sechzig Jahren hier und hat alles im Griff. Bis ihr alles entgleitet.

 

Harald Martin - Stopp die Zeit!

 

Peter Leicher ist ein Egoist. Der Münchner Ethnologe ist verantwortungslos, selbstsüchtig und Anhänger der letztmöglichen Religion, des Individualismus. Die Erkenntnis, dass die Zeit den Menschen unaufhörlich verhöhnt, lässt ihn ein Buch schreiben über seine Erlebnisse zur Erforschung einer vergessenen Hochkultur. Dass sein Vorgesetzter weniger auf wissenschaftlichen Fortschritt als auf Reputation setzt, macht ihm das Leben nicht einfacher.

 

Michèle Lesbre - Lausche dem Regen

 

»Seit Stunden grollt ein Gewitter und blitzt über dem blassen Licht der Straßenlaternen, die sich bald ausschalten werden. Ich warte auf den Tagesanbruch.«


Paris: Eine Frau wartet auf die Metro, sie ist auf dem Weg zu ihrem Geliebten. Ein alter Mann tritt am Bahnsteig auf sie zu, lächelt und wirft sich vor den einfahrenden Zug. Die Frau flüchtet hinaus in die Stadt.

 

Jason Webster - ¡Guerra!

 

Jason Webster bezieht mit seiner Frau ein Haus in den idyllischen Bergen nördlich von Valencia. Vor seiner Türschwelle stößt er auf ein Massengrab aus den Zeiten des Bürgerkriegs. Befremdet über die Reaktionen seines Umfelds und der Behörden auf seine Entdeckung, beginnt er mit eigenen Recherchen.

Jenny Erpenbeck - Sich ganz weit verirren, sich vom Verirren verirren

 

Die größten Überraschungen werden dort auf Sie warten, wo Sie nicht mit ihnen rechnen. Sogar inmitten des durch und durch Bekannten, des durch und durch Vertrauten, innerhalb dessen, womit sie Tag für Tag umgehen, werden Sie vielleicht plötzlich etwas sehen, das Sie noch nie gesehen haben; plötzlich etwas verstehen, was Sie noch nie verstanden haben […] 

 

Madeleine Giese - Galgenheck

 

Der Galgenheck, eine von Einfamilienhäusern durchsetzte Vorortsiedlung, brät in der Julihitze. Seine Bewohner verlangen nichts als kühle Getränke, einen gepflegten Rasen und dass alles so bleibt, wie es ist. Idylle pur. Aber die Sterne stehen nicht günstig für die redliche Gemeinschaft.

 

Gerd Meiser - Waterloo

 

1815. Peter Laubheimer lebt als junger Mann in Neunkirchen. Er arbeitet in einer Ziegelei und möchte bald seine Freundin Josepha heiraten. Als sein Arbeitgeber ihm ein zwiespältiges Angebot macht, plagen Peter Zweifel. Sein Gewissen befiehlt ihm abzulehnen. Daraufhin wird er entführt und landet bei den napoleonischen Truppen.

 

Martin Bettinger - Ein Galgen für meinen Vater

 

Zahlreiche Berge haben sie zusammen bestiegen, nun muss der Sohn den Vater auf seiner letzten Reise begleiten, dem Weg hinaus aus der Welt. So unternehmungslustig und froh der Vater durchs Leben ging, so schwer fällt es ihm, Abschied zu nehmen. Als der Tod immer engere Kreise zieht, bündelt er alle verbliebene Kraft, um ihm zu entkommen. Der Sohn soll bei der letzten Flucht helfen.

 

Jörg W. Gronius - Last Call

 

'Mach Dir keine Sorgen. Ich bin am Leben, ich lebe gut, gut und geruhsam. Es ist alles in Ordnung. Ich sitze am Meer und lausche dem Gesang der Musen. Hier im Süden ist alles heiter. Jedenfalls die Menschen sind es und die Landschaft, der Wein und die Gespräche. Nicht, daß sie sorglos wären. Jeder weiß hier wie ich, was los ist. Aber im Grunde wissen auch diese Leutchen, daß die Zeit der Politik vorbei ist. Im Grunde leben wir hier wie überall: herabgesetzt. Man sieht zu, daß man abends sein Getränk auf dem Tisch hat und ein Stück Fleisch auf dem Grill.'   

 

Martin Mosebach - Hommage an einen Lehrer

 

Meine Abiturientenzeit lag mitten in der alten westdeutschen Bundesrepublik, die digitale Revolution war in meiner Sphäre jedenfalls noch nicht einmal ahnbar, vieles, was so selbstverständlich und unentbehrlich geworden ist wie Leitungswasser, war so inexistent, dass es nicht einmal vermisst worden wäre. 

 

Markus Imbsweiler - Geyers Schädel

 

Bayreuth, im Wagner-Jahr 2013: Ein Schädel wird gefunden. Der musikalische Hinterkopf fällt auf, doch erst die Rekonstruktion des Gesichts beweist: Der Tote gleicht Richard Wagner bis aufs Barthaar. Ein Zwillingsbruder? Ein Wiedergänger? Oder gar der Originalschädel? Wagners Grab in Bayreuth ruht unversehrt. Viel Arbeit für die Kommissare Haderer und Leschkowski!
Szenenwechsel: Zürich, September 1857. Das legendäre Treffen der drei Wagner-Musen: Minna, die Ehefrau, Mathilde, die Geliebte, Cosima, die Zukünftige. Die Stimmung ist angespannt. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Ein Hauch von 'Tristan' liegt in der Luft. Am Ende des Tages wird Wagner nicht mehr der sein, der er war.

 

Mark Heydrich - Cloud City

 

Kleine, alltägliche Lebensgeschichten werden in Mark Heydrichs Erzählungen zu Welten aus Geheimnis und Bedrohung. Seine Figuren haben glatte, unberührte Oberflächen. Sie sind Menschen von heute, modern, mitten im Leben. Heydrich schickt sie auf Reisen: zum Bruder nach Kanada, in den Urlaub nach Ibiza, zu einem Spieleabend. Doch was macht das Leben mit ihnen? Wer sind diese Leute? Wo sie sprechen könnten, schweigen sie zumeist. 

 

Frank P. Meyer - Zwangsgeranisierung

 

Mit offenen Augen, spitzer Zunge und Abenteuerlust erobert sich der Saarländer Meyer die älteste Stadt Deutschlands. Selten hat jemand so frisch, respektlos und gleichzeitig liebevoll auf die Bischofs- und Universitätsstadt geblickt. Selbst für eingefleischte Trierer bieten seine Entdeckungen noch Überraschungen, sei es nun, dass er den Heilig-Rock-Funkern die Codeworte ablauscht, eine echte Erdbeerkönigin trifft, in einem wunderbar angestaubten Hutgeschäft fündig wird, Minivibratoren im Automat auf dem Damenklo entdeckt oder beim Gang durch die Fußgängerzone Fremdsprachenbrocken einsammelt.

 

Thórarinn Eldjárn - Im Blauturm

 

Gudmundur Andresson war ein isländischer Gelehrter des 17. Jahrhunderts. Damals beherrschte Dänemark Island. Der einfachen Verhältnissen entstammende Dichter und Denker war respektlos und witzig. Er geriet mit dem bigotten Puritanismus der Besetzer in Konflikt und wurde daraufhin im Blauturm, dem gefürchteten Kopenhagener Gefängnis, als politischer Gefangener eingesperrt. Thórarinn Eldjárn haucht der historischen Figur, von der wir nicht viel wissen, Statur und Leben ein. Im Gefängnis sinniert Andresson über sein Leben und rechnet mit seinen Widersachern ab. 

 

Sabine Graf - Menschenwerk

 

Zahlen und Fakten sind schnell referiert und ebenso schnell vergessen. Doch eine Geschichte bleibt im Kopf. Dieser Gedanke war Anstoß für eine Reihe Menschenwerk. Menschen und Dinge aus der jüngeren Geschichte und der Gegenwart rund um das heutige Weltkulturerbe Völklinger Hütte werden zu Figuren und Gegenständen von acht Erzählungen: Tatsächliches verbindet sich mit Erfundenem und gibt dabei nie den Anspruch auf, wahrhaftig zu sein. 

 

André Weckmann - Zeitenwende

 

André Weckmann war der große, alte Mann der Literatur im Elsass und am Oberrhein. Zuhause in drei Sprachen, wenn man den elsässischen Dialekt mitzählt, war er einer der ersten Ansprechpartner für die Identität der Region im Herzen Europas. In fünf meisterhaft komponierten Erzählungen, aufgeteilt in jeweils zwölf gleichlange, aufeinander folgende Kapitel, schrieb Weckmann das Vermächtnis seiner Heimat in den Zeiten der Globalisierung.

 

Gerhard Tänzer - Himmelbrand

 

Gerhard Tänzer erzählt von seiner Kindheit und Jugend in der thüringischen Stadt Nordhausen. Eine sich nüchtern der eigenen Geschichte vergewissernde Autobiographie, verbunden mit der Geschichte der Stadt und der Geschichte der von den herrschenden Mächten vorangetriebenen Spaltung des Landes.

 

Martin Bettinger - Wo der Tag beginnt

 

In einer Bucht auf der Südinsel Neuseelands haben sich Auswanderer verschiedenster Länder niedergelassen. Was Martin Bettinger zwischen Glücksrittern und Pechvögeln, Tagelöhnern und Strandhausbesitzern erlebt, erzählt er in 61 Shortcuts. Storys über Menschen, die aufbrachen, ein anderes Leben zu führen. Sie fanden kein Land, das ihnen Antworten gab. Doch sie fanden eine Bucht, die eine Einladung war, die alten Fehler neu zu begehen. 

Andreas Dury - Ich und Ben

 

Ich und Ben erzählt in 13 Kapiteln die Geschichte eines Vaters und seines Sohnes, von der Geburt Bens bis zu seinem Haftantritt kurz vor seinem 21. Geburtstag. Die Erzählungen sind wie das Leben der beiden: fragmentiert, ohne roten Faden. Ist es deshalb unglücklich, dieses Leben? 

 

Deana Zinßmeister - Sagenhaftes Saarland

 

Heute ist es wieder angesagt, sich an die Geschichten der Heimatregion zu erinnern und sie als Comic, Hörbuch oder Buch zur Hand zu haben. Deana Zinßmeister hat sich die zwölf schönsten Sagen der Saarregion vorgenommen und erzählt sie neu, in zeitgemäßer Sprache, aber historisch treu. Conte bringt sie in einem edel aufgemachten Bändchen heraus: Ein wunderbares Geschenk für Jung und Alt, für Saarländer, Besucher, Freunde.

Frank P. Meyer - Normal passiert da nichts

 

Wir schreiben das Jahr 1999. Statt das elterliche Restaurant in Antwerpen zu übernehmen, zieht es Rafael vor, als Pizzaentwickler bei Tiefkühl-Wagner im Saarland anzuheuern. Er mietet ein Zimmer in der WG von Mike und Gabriel in Primstal, die ihn schnell in ihren Freundeskreis integrieren – wie es den offenherzigen Menschen dieser Region gerne nachgesagt wird. Aus Mike wird man nicht schlau. Bei den Frauen hat er den Dreh raus. Ansonsten handelt er nur, wenn unbedingt nötig. Gabriel, Geschichtsstudent ohne Abschluss, ist besessen von dem Gedanken, die Geschichte des Bergwerksunglücks von Luisenthal anno 1962, bei dem sein Vater ums Leben kam, neu zu schreiben. 

 

Gerd Meiser - Das Geheimnis des Kapuzenmannes

 

Nach der Schlacht bei Waterloo 1815 kehrt der Söldnerveteran Wilhelm in seinen Heimatort Neunkirchen zurück. 22 Jahre zuvor hatte er sich Blüchers Soldaten angeschlossen. Nun hoffen die Menschen auf Frieden. Die Industrialisierung zeichnet sich ab. Die Familien Stumm und Couturier kämpfen um Einfluss. Eine Gestalt mit einer Kapuze macht die Menschen in Neunkirchen nervös. Nachts streicht sie um die Häuser und schaut in die Fenster. 

 

Klaus Bernarding - Macadam

 

Der Asphalt der Landstraße, der Macadam, bringt den saarländischen Dichter Klaus Bernarding in sein Dorf zwischen Toul und Verdun im Departement Meuse. Dort trifft er auf das andere Leben seiner bäuerlichen Nachbarn. Sie heißen Marcel, Marie, Philippe, Chantale und Nadine und man sagt zu Ihnen Monsieur le Maire, Docteur, Garçon, Prêtre.

 

Marion Hammes - Tage wie aus blauer Seide

 

Eine Augenerkrankung reißt Marlene aus ihrem Alltag. Auf der Suche nach einem Ausweg aus der Lebenskrise begibt sie sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit ihrer Vorfahren. Im zerissenen Europa der Weltkriege verbinden sich die Schicksale von Menschen aus Belgien, Deutschland und dem Saarland. Die Nachfahren des Droschkenfahrers Hellenbrecht aus Wiesbaden, des Schiffinspekteurs Mondier aus Antwerpen, des Bergmanns Jakobs aus Jägersfreude, des Eisenbahners Gerstner aus Saarbrücken und der Kriegswitwe Barbian aus einem Eifeldorf werden Teil der Geschichte des 20. Jahrhunderts.

 

Roland Buhles (Hrsg.) - Mein elfter September

 

Zehn Jahre nach dem Angriff auf das World Trade Center in New York ist es Zeit für eine Rückschau: Wie einschneidend war dieser "Angriff auf die gesamte westliche Welt"? Das Ereignis war so außerordentlich, dass es eine Qualität bekommen hat wie sonst nur etwa die Ermordung John F. Kennedys. Es veränderte nicht nur die politische und militärische Situation in der Welt, sondern hat sich tief in das Bewusstsein unserer Gesellschaft eingegraben. Autorinnen und Autoren der Beiträge in diesem Band geben dem Ausdruck. 

 

Thórarinn Eldjárn - Die glücklichste Nation unter der Sonne

 

Thórarinn (oder wie es auf Isländisch geschrieben wird: Þórarinn) Eldjárn ist der beste Geschichtenerzähler Islands. Island liebt seine Geschichten. Er bedient sich in der reichen isländischen Nationalkultur vor allem, um sich über den Heldenmut der Isländer lustig zu machen. Und Anlässe hat er, wir erinnern uns an Bankenkrisen und Vulkanausbrüche, reichlich gefunden – selbst wenn sie weniger spektakulär waren. 

 

Holger Höcke - Der Mönch von Eberbach

 

1525, zur Zeit der Bauernaufstände. Bruder Clemens aus der Zisterzienser-Abtei Ebersbach wacht in einer Kerkerzelle auf. Nach und nach kehren seine Erinnerungen daran zurück, wie er dorthin gekommen ist. Seinem Zellennachbarn Peter erzählt er von den Ereignissen: Die Reise nach Köln, wo er den Klosterwein verkaufen soll, ist von schlimmen Vorzeichen geprägt. Als er zurück kommt, lagern auf der Heide vor der Abtei aufständische Bauern. Die Mönche des Klosters werden immer wieder attackiert. Clemens lernt zwei aus der Reihe der Aufständischen kennen: Konrad, mit dem ihn eine besondere Beziehung verbindet, und Marie, seine zukünftige tragische Liebe. 

 

Lilo Beil - Maikäfersommer

 

Lilo Beils beliebte und zeitlose Geschichten und Miniaturen mit Erinnerungen an Kindheit und Jugend erscheinen inhaltlich überarbeitet und erweitert nach mehreren gebundenen Ausgaben erstmals wohlfeil als Paperback im Conte Verlag.

 

Markus Imbsweiler - Frontsignale

 

In vier prägnanten Erzählungen fragt Marcus Imbsweiler nach den Berührungspunkten von Musik und Gewalt. Zwei Komponisten werden verhört. Eine Messe erzählt vom Schrecken des Krieges. Orden sind umzutauschen.
„Böse Menschen kennen keine Lieder“, so heißt es. 

 

Andreas Dury - Oh Tapirtier

 

Zehn heiße Tage im Juni 2007. Am Rande des G8-Gipfels in Heiligendamm wird ein Polizeihubschrauber abgeschossen. Fünf Polizisten sterben. Die Täter werden im Antiglobalisierungslager vermutet. Frank Schütz macht sich auf die Suche nach Leo Fetzner. Mit ihm hatte er vor Jahren die DK1 gebaut, eben jene kuriose Kanone, sie nun in der Tagesschau als Tatwaffe präsentiert wird. 

 

Heipe Weiss - Fuchstanz

 

Die Reihe Libri Vitae orientiert sich räumlich an Grenzen und zeitlich zwischen Gegenwart und Mittelalter. Was haben die Alten mit uns zu tun – diese Frage soll in den Bänden der Reihe im Mittelpunkt stehen. Heipe Weiss’ autobiographischer Schlüsselroman öffnet nun das Zeitfenster zu den Achtundsechzigern. Der Autor, aus Nunkirchen im Saarland stammend, studierte zuerst in Saarbrücken, dann in Paris, München und Frankfurt am Main Philosophie. Er war einer derjenigen, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben.

Martin Bettinger - Die Liebhaber meiner Frau

 

Ein Mann war zu viel. Und zwei zu wenig. Laura, 36, will nach der Scheidung ihre Freiheit genießen. Sie beginnt mit einem Schauspieler eine Affäre. Mit einem Regisseur und dessen Freund stellen sich weitere Liebhaber ein. Als schließlich Simon, Mann Nummer vier, vor der Tür steht, ist nichts mehr wie früher. Simons Vitalität wirkt wie eine Droge, und plötzlich macht in Lauras Straße jeder jedem den Hof. 

Markus Imbsweiler - Der dicke Fisch von Wolckenstein

 

Ein Riesenwels, der einen Dackel auf dem Gewissen hat? In den Gewässern der Stadt Wolckenstein sollen sich eigenartige Dinge zutragen. Ein gefundenes Fressen für die Medien: Wie gefährlich lebt es sich in Wolckenstein? Der Landtagskandidat der Opposition haut in die Kerbe 'Innere Sicherheit'. Für Bürgermeister Theo Tonseidel, Politneuling und ehemaliger Versicherungsvertreter, kommt es knüppeldick. Es geht schließlich um Wählerstimmen, die man seiner Partei abluchsen möchte. Nachdem in dem halben Jahr seit Amtsantritt alles glatt lief, bleibt nun weiterer Ärger nicht aus: Ein zwielichtiger Investor will mithilfe lokaler Geldgeber eine Neubausiedlung im Nachbarort verwirklichen. 

 

Heinz-Joachim Simon - Barabbas - der zweite Sohn Gottes

 

Palästina zur Zeit Jesu. Der vor den Römern nach Ägypten geflohene Barabbas erfährt, dass in Nazareth der Messias erschienen sein soll und kehrt zurück. Der mutige junge Mann schließt sich Widerstandskämpfern gegen die Besatzer an und wird ihr Anführer. Jesus zieht in Jerusalem ein und wird vom Volk als Messias gefeiert, der ihnen die Freiheit bringen wird. Anstatt den Kampf anzuführen, predigt er jedoch Vergebung und Nächstenliebe – Barabbas und seine Kämpfer beginnen an Jesus zu zweifeln. Die Prophezeiung, dass Gott ihm zu Hilfe eilen wird, erfüllt sich nicht und beide werden verhaftet.

Reinhard Febel - Giftiger Fisch

 

Auf den Mount Everest führt nun eine Bergbahn, der ultimative Touristenkick in Schweizer Präzisionsarbeit. Dass die armen Leute sich gegen Reiche wehren, nennt man heute irrtümlich Terrorismus. Für den ist die Everestbahn sehr anfällig, muss die Panoramaverglasung doch den zum Atmen notwendigen Sauerstoff zusammenhalten. Wie Everestbahn handeln auch Reinhard Febels zehn andere Kurzgeschichten von Menschen in Grenzsituationen, die bis ins Groteske verzerrt und weder über Ort noch Zeit verankert sind. Spielerisch mischt Febel Krimi-Elemente und Filmtechniken mit dem Rahmen der phantastischen Erzählung. 

 

Jörg W. Gronius - Im Reich der Fische

 

'Und dann ging das Mädchen zur Musikbox. Die hatte ich gar nicht bemerkt. Unbeirrt vom Lachen und Kreischen der anderen schob sie eine Münze in den Münzschlitz, lehnte sich an das Gerät und wartete. Unter dem anhaltenden Klassengeräusch und der Geschichte vom bösen Rolf breitete sich ein Rhythmus aus:Remme-demm-demmm-demm demm, remme-demm-demm-demm demm. Dann wurde irgendetwas gesungen, das ich nicht verstand. Das Gesicht des Mädchens an der Jukebox verklärte sich im Anhub des Refrains: Mo-hon-jaa! Remme-demm-demmm-demm demm, remme-demm-demm-demm demm. Mo-hon-jaa! Remme-demm-demmm-demm demm, remme-demm-demm-demm demm.' 

 

Marion Reichert - Eisenhans' Tochter

 

Deutschland 1963. Sara wächst in der Zeit des Wirtschaftswunders mit seiner boomenden Stahlindustrie, mit seinen Hochöfen und rußenden Schloten auf. Die Großfamilie, allen voran Großmutter und Großvater – der König genannt – kümmern sich um sie. Ihre Mutter ist mehr mit sich selbst, mit ihren Männern und den häufig wechselnden Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Ein Umzug reißt sie aus dem bezaubernden Reich ihrer Kindheit in einen kleinen Ort an der unteren Saar, in eine aus dem Boden gestampfte Siedlung ohne Vergangenheit, in ein Niemandsland, direkt an der Grenze zur 'Grande Nation'. Sie findet neue Freunde, reale und erfundene. Mit deren Hilfe schafft sie es, im für sie gar nicht so wunderbaren Wirtschaftswunderland zu überleben.

 

Friedrich Schiller - Anthologie auf das Jahr 1782

 

Mit untertänigstem Hautschauern unterfange ich mich deiner gefräßigen Majestät klappernde Phalanges zu küssen, und dieses Büchlein vor deinem dürren Calcaneus in Demut niederzulegen
So beginnt die Anthologie auf das Jahr 1782. Friedrich Schiller hat sie zusammengestellt, herausgegeben und steuerte die meisten der insgesamt 83 Texte bei. Es sind meist Oden und Epigramme, oft in schwärmerischem, aber auch satirischem, ja parodistischem Ton.
Schillers eigene Gedichte kreisen vornehmlich um die Themen Sexualität und Herrschaft. Für den heutigen Leser sind Schillers Texte ein Ausgangspunkt, der seinen Jugenddramen (Die Räuber, Fiesko zu Genua, Kabale und Liebe) zugrunde liegt.

 

Christian Bach - Free Lunch

 

Die Zwillinge Erik und Uwe sind auf der Suche nach Glück, finanzieller Freiheit und Ruhm. Aber sie wollen es umsonst, ohne dafür zu bezahlen. Ihr fünfzehn Jahre währender Weg führt sie in das einst glamouröse Café von Sossua in der Karibik. Sie versuchen sich als Geschäftsführer eines Global Players in Frankfurt und wandern für drei Jahre ins Gefängnis. 

 

Sinasi Dikmen - Integrier dich, Opa!

 

Ali kommt in den Siebzigern aus einem kleinen anatolischen Dorf nach Deutschland, trifft auf eine seltsame Riege freundlich gesinnter Partei-, Kirchen-, Gewerkschafts- und Staatsfunktionäre und entdeckt mit der Zeit ein mythisches Fernziel namens Integration. Was das ist und wie sie funktioniert, verstehen weder seine Landleute, noch die Deutschen. Die einen wollen den Deutschen türkisch beibringen, die anderen türkisches Essen mit Ketchup veredeln. Was kein Verein und keine Institution schafft, gelingt schließlich Alis Tochter und seinem deutschen Arztschwiegersohn und ihren Kindern.

Xavier Grall - Das Fest der Nacht

 

Der Roman Das Fest der Nacht folgt Arzhel, dem Sänger der bretonischen Unabhängigkeit, in sieben Bildern. Der Regionalismus erlebt in der Folge des Pariser Mai 1968 einen Aufschwung. Doch es ist ein letztes Aufflackern. Durch ein Fanal der politischen Gewalt will Arzhel die herrschende Ordnung mit sich untergehen lassen. Die Erzählung Der eingebildete Barde, der die Sehnsucht nach der bretonischen Kultur und den Verrat an Frankreich wieder aufgreift, ergänzt diese Ausgabe, wie schon die französische Ausgabe von 1979 im Verlag Mazarine. 

 

Axel Herzog - Der Krüppel und das Gift

 

Die kalte Wut auf seine Ärzte treibt ihn um. Dr. Wolf Wernau, an den Rollstuhl gefesselt, macht sie für sein Schicksal verantwortlich. Er leidet an einer seltenen, unheilbaren Krankheit, dem 'Refsum-Syndrom', das ihn erblinden lässt, das die Gelenke deformiert und chronische Schmerzen verursacht. Der Wunsch, sich an denen zu rächen, die ihm diese Qualen hätten ersparen können, beschäftigt ihn unablässig. 

 

Itamar Levy - Die Legende von den traurigen Seen

 

Amnon Grynbergs Vater ist von der israelischen Polizei verhaftet worden. Der Vorwurf lautet: Hinter der Existenz des israelischen Bürgers Jochanan Grynberg verstecke sich in Wahrheit der SS-Obersturmführer Joachim Kruhn. Der Gedanke, Sohn eines Nazis zu sein, lässt Amnon keine Ruhe mehr. Er verlässt seine Frau und lebt in einem Hotel in Tel Aviv. Um entlastende Hinweise zu finden, beschließt Amnon, nach Deutschland zu reisen. Er steigt in München ab und begibt sich auf die Suche nach dem Grab des Joachim Kruhn …  Dieser Roman zerstört alles, was sicher scheint. Identitäten sind austauschbar. Gewissheiten verschwimmen ins Unfassbare. Neue Rätsel entstehen, sobald sich andere aufzulösen scheinen. 

 

Markus Imbsweiler - Verwandte auf dem Mars

 

Es ist ein Kreuz mit den lieben Verwandten. Vor allem wenn sie sich aus Querköpfen und Sonderlingen zusammensetzen wie Großonkel und Großtante. Der eine ist ein Langweiler, der auf sein in beamteter Beschaulichkeit verbrachtes Leben so stolz ist, dass er allen davon erzählen möchte. Die Großtante denkt praktischer; sie zieht sich ans Meer zurück, bevor die Verwandtschaft über ihr sauer Erspartes herfällt.  

 

André Greilich - Pavels Idiot

 

Pavel ist dreißig, lebt im Ruhrgebiet und lehrt Deutsch für Ausländer. Manchmal macht er ziemlich schräge Sachen – das Verhalten schreibt er dem „Idioten“ in sich selbst zu. Als er sich in die junge Syrierin Inanna verliebt, scheint das Glück zu winken. Doch es währt nur kurz. Die verheiratete Mutter eines kleinen Jungen ist überfordert von Schuldgefühlen und der scheinbar ausweglosen Situation. Pavel, für den Verantwortung nichts bedeutet, will nicht sehen, dass Inanna seine Unterstützung braucht. 

 

Peter Bürkler - Barcelona Terminus

 

Rick Sellinger ist ein auf Firmenübernahmen spezialisierter Topmanager, abgebrüht, präzis, unerschütterlich. Als er sich bei einem Auftrag in Barcelona heillos in Lucia verliebt, wird er hart aus der Bahn geworfen. Sie verkörpert Leidenschaft, unkontrollierbare Gefühle, Irrationalität, eine Welt, die Rick bisher in seinem Leben ausgespart hatte. Er verschiebt mehrmals die Reise nach Hause zu seiner Frau. Doch Lucia ist gebunden, es läuft nicht so wie geplant. Rick verliert den Boden unter den Füßen. 

 

Marcus Imbsweiler - König von Wolckenstein

 

Mal einen Schnaps zuviel, schon ist man Bürgermeister! Theo Tonseidel hat eine Versicherungsagentur. Und einen schlechten Tag gehabt. Doch die drei Feierabendschnäpse könnten ihn den Führerschein kosten. Zum Glück kennt man ja den Orts-Sheriff noch aus der Schule. Als Gegenleistung könnte er sich doch etwas politisch engagieren, meint der. 

 

Karin Klee - Am Holländerkopf

 

„Liebe vergeht, Hektar besteht“, sagt Rainhold Holländer, der „Dicke“. Der Mensch und das Land – das ist eine lebenslange Verbindung, bei der einer auf den anderen Einfluss nimmt. Wie jeder Mensch birgt jeder Landstrich seine Geschichten, in Rom und New York genauso wie am Holländerkopf im Hochwald. Geschichten, über Leben, Sterben und Tod, die sich auf sandigem Lehmboden, hinter Bruchsteinwänden oder in Scheunen abspielen. Die Geschichten sind verbunden mit dem Land, das wie der schwere Boden an den Menschen kleben bleibt. 

 

Joachim Klein - Permaforst

 

Aus dem Nachlass eines Drogisten tauchen ein Brief des großen Meisters und merkwürdige Fotos auf. Die Bilder zeigen Tannen und Bauernschuhe und sind doppelbelichtet. Dieser Umstand hatte den Denker einst in große Not gestürzt: Sah die Bildmaschine, was das Auge nicht sah? Der Erzähler, der sich selbst Heydegger nennt, und sein Wegbegleiter Dionys wandeln auf den Spuren des Philosophen, um den Gehalt des Briefs und Heideggers späte Vermutung zu überprüfen.

 

Maidon Bader - Vegetarische Tage

 

Dieser Name ist eine Hypothek, an der sie schwer trägt: Circe Andromache, Anfang zwanzig und noch recht grün. Während ihr Vater als Missionar mit Frau und Sohn in Brasilien neue Wege geht, stürzt Circe sich ins Studentenleben. Die Philosophie soll ihre Fragen beantworten. In der Wohngemeinschaft auf dem Land kann sie experimentieren, probieren: die vegetarische Küche, Cannabis aus eigenem Anbau, die Liebe.

 

Peter Märkert - Lauter

 

Die Gestalt ist noch da, lacht, lacht über mich:  „Das war toll! Gut hast du es gemacht. Wie beim Zahnarzt. Aber es geht noch besser. Du musst anders schreien, lauter, du musst so laut schreien, dass alle es hören.“  
Der Junkie Mischa und seine große Liebe suchen nach dem Weg aus der Sucht. Schaffen es die beiden, den Traum von einem Leben ohne Drogen zu  verwirklichen? 

 

Stefan Hüfner - Artikel Eins

 

Ein Land am Abgrund. Die Zahl der Arbeitslosen ist höher als die der Erwerbstätigen. Aber die Wirtschaft macht Profite und die Kurse steigen. Doch als eine Finanzkrise ausbricht, stellt sich eine moralische Frage: Was tun mit den überflüssigen Essern? Diese brisante und hochaktuelle Versuchsanordnung spielt der Experimentalphysiker Stefan Hüfner in seinem utopischen Roman "Artikel eins" am Schicksal der Familie Güldenklos durch. 

 

Bernd Berkensträter - An der Küste

 

Die 40 Kurzgeschichten spielen an Küsten von Australien bis Vanuatu. Exotische Schauplätze und reichlich Lokalkolorit breiten sich vor dem geistigen Auge aus. Der besondere Reiz der Kurzgeschichten besteht in der wunderbar dichten Sprache, den überraschenden Wendungen und den hintersinnigen Verweisen. Es entsteht Fernweh, die Sehnsucht, sich selbst auf den Weg zu machen.

Ernst Gebhard Freund - Die Gratis-Weltmeister

 

Als Raabe und seine drei „Presseclub“-Freunde entdecken, wie man umsonst ins Stadion kommt, verliert der Fußball gerade seine Unschuld: Deutschland-Österreich. Nach 1982 perfektionieren sie ihr System der „Eintrittserschleichung“ und halten der Profitsucht des Fußballbussiness den Spiegel vor. Bei der WM 1990 in Italien schleusen sie Tausende in die Stadien und kassieren ab. Dann geht jeder seiner Wege.  Wird der Presseclub 2006 zurückkehren und das Chaos um die WM-Tickets ausnutzen? Dann wäre „Germany 2006“ in Gefahr! 

 

Franz Kovacs - Der Zusammenbruch des Marathonläufers auf der Zielgeraden

 

Zwischen zusammen geschobenen Parkbänken ein kleiner Kreis von Männern und zwei Frauen. Heftige Auseinandersetzungen, Gekicher, gefühlvolles Mundharmonikaspiel. Ein Feuer aus Kisten und Kartons hat eine beachtliche Größe erreicht. Plötzlich ein helles Quietschen. Eine junge Ratte ist zwischen den Zechern gelandet, war unvorsichtig. Ein brutal wirkender Mann wirft die Ratte kurzerhand ins Feuer. "Entschärft", bemerkt er noch.  

 

Xavier Grall - Angst und Zauber

 

Casablanca, 50er Jahre: Der Bretone Enrico soll für die Geheimorganisation OS ein Attentat verüben. Als die minutiös geplante Tötungsaktion zum Blutbad gerät, ist sein eigenes Leben in Gefahr. Er flieht vor den Sanktionen seiner Auftraggeber. Zugleich treibt ihn die verzweifelte Suche nach einer Entlastung seines Gewissens quer durch Nordafrika.

 

Yves Jansen - Platzeks Häutung

 

Faust im 21. Jahrhundert, alter Stoff, neue Geschichte: Es wäre diesem witzigen und einfallsreichen Roman jedoch Unrecht getan, reduzierte man ihn auf diese Essenz. Erik Platzek, Buchantiquar in einer mitteldeutschen Kleinstadt, begegnet im "Baseler Hof", wo er sich hin und wieder ein entspanntes Wochenende gönnt, der atemberaubenden Lilith.

 

Bernd Hoffmann - Die Katharer Schriften

 

Im Berlin des Jahres 1928 arbeitete der Archäologe Dr. Julius Weymann an der Übersetzung und Restauration einiger alter Schriftrollen. Kurz darauf kommt er durch einen Fenstersturz ums Leben. Adalbert von Grolitz, ein Freund Weymanns, misstraut der schnell veröffentlichten Selbstmordtheorie. Bei seinen Recherchen stößt er auf eine Verbindung zu den Prieuré de Sion, einem alten Geheimbund, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Dokumente des von der katholischen Kirche vernichteten Katharer-Ordens zu schützen und zu bewahren.

 

Marc A. Haas - Die Dunkelheit der Tage

 

'Die Dunkelheit der Tage' erzählt vom Verlauf eines Jahres, in dem sich die Lebenswege ganz unterschiedlicher Charaktere kreuzen. Elias, ein alter Stadtstreicher, grob, liebenswürdig und weise, lebt schon seit ewigen Zeiten am Flußufer. Der Theaterautor Vincent streift seit dem Mord an seiner Geliebten auf einer somnambulen Suche nach ihrem Mörder durch die Straßen. Er verliert sich in Fantasien und seelischen Abgründen. Unberechenbar bricht brutale Gewalt von Zeit zu Zeit aus ihm hervor.

 

Katja Zender-Lipinski - Läusegret

 

Meta, das Mädchen mit der geheimnisvollen Herkunft, wird entführt. Doch man meint es offensichtlich gut mit ihr. Als Junge verkleidet kommt sie in die Klosterschule und – wird zum Ritter ausgebildet. Schlechter widerfährt es da ihrem Oheim, dem Ofensetzer Hubert, der auf der Suche nach seinem verloren geglaubten Mündel immer wieder in Bedrängnis gerät.

Tonia Damm - Die Katzenprinzessin

 

Mit Heiterkeit und Ironie erzählen die vierzehn Kurzgeschichten von charaktervollen Tieren und Menschen. Dass ein Haustier des Menschen bester Freund ist, wird offensichtlich. Doch auch weniger freundliche Haustiere sowie weitere Zeitgenossen bekommen ihr Fett weg. Hessische Geschichte wird lebendig mit der Schauspieltruppe um die Luise Millerin. 

 

Günter Kerner - Schattenriss mit Worten

 

Ganz im Gegensatz zu heutigen Geschäftsgepflogenheiten mit dem Ziel unbedingter Konsumsteigerung hatten die Inhaber das Ladens 'Zum Zollstock' einzig im Sinn, im Interesse einer unbarmherzigen Diktatur die Rationierung eines kriegsbedingt verkappten Warenangebots um jeden Preis zu gewährleisten. Womit zugleich dem Genius loci, als Interessensvertretung auch der ehemaligen Machthaber, über die Zeiten hinweg die Treue gehalten wurde. Den Geschäftseignern geriet die Prinzipiengefolgschaft zu bestem Ansehen wie Aussehen. 

 

Katja Zender-Lipinski - Graf von Bornschein

 

Maria findet nach einer gescheiterten Ehe ihr Glück mit dem Grafen von Bornschein. Doch der Schein trügt. Das Schicksal des Grafen verliert sich zu Beginn des letzten Jahrhunderts in den Wirren von Krieg und Inflation. Wird der gemeinsamen Tochter Elsa das Glück in der Liebe beschieden sein?

Katja Zender-Lipinski - Die rote Katze

 

„Der geheimnisvolle Bote“ und „Lilien auf dem Friedhof“ sind die Titel, mit denen die Autorin an ihre früheren Krimis „Mord im Grenzland“ und „Nach Anruf Mord“ anschließt. Drei kurze, spannende und hintergründige Kriminalgeschichten, die Leser und Leserinnen mit der Aufklärung eines Falles fesseln, sie auf falsche Fährten und in Abenteuer locken und an Orte führen, die wir zu kennen glauben.

 

Wolfgang Ludewig - Glücksritter im Labyrinth der Leidenschaften

 

Birdy und Mollie, Anfang dreißig, haben eine eigenwillige Sicht auf die Welt und den Gang der Dinge. Zu Beginn der 1990er Jahre brechen sie von Saarbrücken zu einer Reise nach Kreta auf. Dort treffen die beiden auf eine kunterbunte Urlaubsgesellschaft. Das abgelegene Soughia an der Südküste Kretas bildet die Kulisse für irrwitzige Wortgefechte und pikante Situationen. Die beiden Glücksritter sind die saarländische Antwort auf "Herr Lehmann" oder "Die Vollidioten". Wenn gleich hoch gebildet und mit vielen Bereichen des Lebens vertraut, balancieren sie als "Zaungäste" zwischen Teilnahme am und Abschied vom wahren Leben. 

 

Rosemarie Thelen - Blutender Sand

 

Lieber Ricci. Endlich habe ich einen Weg gefunden. Anstatt mich erneut in Therapie zu begeben, will ich unsere ungewöhnliche Liebesbeziehung niederschreiben, mit all ihren Facetten.
Nach einer gescheiterten Ehe scheint Carolin mit Ricci das Leben neu zu entdecken und das Glück zu finden. Doch so hoch die Träume fliegen, so tief ist der Absturz. Nach den schönsten Jahren ihres Lebens erlebt und erleidet Carolin Betrug, Einsamkeit und Erniedrigung.

Günter Kerner - Hasenbrot bei Licht

 

Ein Student belegt in den Semesterferien einen Schreibkurs in der Volkshochschule. Seine erste Aufgabe: Eine Person seiner unmittelbaren Umgebung beschreiben. Zufall oder nicht, die Wahl fällt auf die Nachbarin Anna, eine junge Bergmannswitwe. Doch in dem Versuch, sich ihr schriftstellerisch zu nähern, kommt ihr der junge Mann persönlich näher. Schließlich zieht er, der "möblierte Untermieter", über die Straße in ihre Dachkammer. Der Schreibversuch scheint zu scheitern.  

 

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